Zeitarbeit hilft der deutschen Wirtschaft. Denn sie schafft Jobs und hat zum Aufschwung beigetragen. Zeitarbeitnehmer haben Stammbelegschaften dabei keineswegs verdrängt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
„Flexible Arbeitswelten“ heißt eine aktuelle Untersuchung des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung entstanden ist. Zentrale Ergebnisse: Der Beschäftigungszuwachs in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren ist unter anderem auch der Zeitarbeit zu verdanken. Denn sie sorgt für Arbeitsplätze, senkt die strukturelle Arbeitslosigkeit und verdrängt dabei keine Stammbelegschaften in Unternehmen.
Die Studie führt Zeitarbeit unter den sogenannten flexiblen Arbeitsverhältnissen – zusammen mit Teilzeitarbeit, befristeter Arbeit, Selbstständigkeit und Minijobs. 2003, so die Untersuchung, hätten ca. 19 Prozent der Erwerbstätigen in einem solchen flexiblen Arbeitsverhältnis gestanden. Inzwischen seien es 24 Prozent. Dieser Zuwachs gehe aber keineswegs zu Lasten von anderen Arbeitsverhältnissen. „Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Erwerbsfähigen, die eine klassische unbefristete Vollzeitstelle bekleiden, von 39 auf 41 Prozent“, wie es wörtlich in einer Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung heißt. Die strukturelle Arbeitslosigkeit – der „Anteil der auf dem Arbeitsmarkt Inaktiven“, wie die Studie es ausdrückt – sei unterdessen von 24 auf 19 Prozent zurückgegangen.
„Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen einmal mehr den Wert der Zeitarbeit für den deutschen Arbeitsmarkt“, sagt Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbands der Perso-naldienstleister (BAP). „Unsere Branche bringt hochqualifizierte, aber auch gering und nicht qualifizierte Menschen in Lohn und Brot und bietet ihnen eine Perspektive. Außerdem ermöglicht sie jungen Leuten wichtige erste Berufserfahrung. Dies lässt sich, wie gerade wieder geschehen, auch wissenschaftlich belegen.
Erfreulich ist auch, dass die Studie fundiert mit einem gern behaupteten Vorurteil aufräumt“, so Hetz. „Zeitarbeit ufert nicht aus und sie verdrängt auch keine Stammbelegschaften. Bei einem konstant niedrigen Anteil von Zeitarbeitnehmern an allen Erwerbstätigen – seit 2010 machen sie stabil rund zwei Prozent aus – ist dies auch rechnerisch gar nicht möglich.“
Es gibt noch weitere Untersuchungen zur Zeitarbeit, die ihre Wichtigkeit für den Arbeitsmarkt betonen. Bereits die Hans-Böckler-Stiftung stellte 2007 fest: Unternehmen, die Zeitarbeitnehmer einsetzten, bauten auch sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kam 2009 zu dem Schluss, dass es sich bei Substitutionseffekten „eher um prominente Einzelfälle als um ein Breitenphänomen handelt.“ Und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung zog 2012 in einer Studie für die Bertelsmann Stiftung das Fazit, dass Zeitarbeit helfe, „die Stammbelegschaft zu sichern oder gar zu erhöhen“.
„Wer jetzt noch weitere Regularien für die Zeitarbeitsbranche will, sollte sich all diese Studien einmal vor Augen führen“, sagt BAP-Hauptgeschäftsführer Hetz weiter. „Vom jetzigen Charakter der Zeitarbeit profitieren Arbeitnehmer, Arbeitgeber und der Arbeitsmarkt insgesamt. Das spricht definitiv gegen jegliche weitere Einschränkungen.“
Quelle: personaldienstleister.de/presse-service.de Berlin, 21.Januar 2014